Wer hat den Menschen nur diese irrige Idee ins Hirn gepflanzt, dass man überall auf unserem Planeten schon gewesen sein muss. Ja, Reisen bildet, wenn es dazu dient, sich mit fremden Kulturen, Menschen und ihren Lebensweisen vertraut zu machen. Das geht aber nicht in ein paar Tagen und schon gar nicht in Ferienresorts. Die Touristenströme zerstören die schönsten Orte dieser Welt. Nicht die Menge der Reize und Ablenkungen denen ich mich aussetze, erhöhen meine Lebensqualität, sondern die Intensität, die Wahrhaftigkeit und Nachhaltigkeit der Erlebnisse und Erfahrungen, die ich hatte. Was macht die Erinnerung an gemachte Reisen aus? Vor allem andere Menschen kennen zu lernen, mit ihnen zu sprechen, zu essen zu feiern und mit ihnen zu arbeiten. Ich gönne jedem diese Erfahrung von Herzen. Die kann man aber nicht jedes Jahr oder noch öfter realisieren. Die Tourismusunternehmen gaukeln uns diese Erlebnisse nur vor. Wer kennt denn schon alle Sehenswürdigkeiten seiner Heimat, hat ihre Museen besucht und die Kunst, die uns in nie gekannter Fülle umgibt genossen? Die Ressourcen unseres Planeten sind endlich und wir verbrauchen viel mehr als den uns zustehenden Anteil. Aber die Zeiten des Feudalismus und des Kolonialismus sind vorbei und je eher wir das begreifen und unser Leben darauf einstellen desto weniger brutal wird diese Umstellung und der damit verbundene Verzicht auf Konsum und unbegrenzte Mobilität sein.
Ich verfolge mit wachsender Sorge die Diskussion um die Ursachen des Klimawandels. Dabei ist für mich die Frage, ob der menschengemachte Anteil am CO2 Ausstoß eine große oder eher kleine Rolle spielt, nicht die mich am meisten bewegende. Gravierend für mich sind die enorme Verschwendung von Rohstoffen und Energie zur Herstellung und Vermarktung unnützer Produkte. Wir produzieren Unmengen Müll dabei mit dem wir auch noch die Umwelt verseuchen. Wir vernichten einen großen Teil dieser Produkte wieder, anstatt sie Menschen zukommen zu lassen, die sie dringend benötigten. Der Grund dafür ist einzig das Streben nach Profit, der nur wenigen zugutekommt. Wir stellen Waffen her und unterhalten riesige Armeen nur zu dem Zweck, dass sich an diesem selbstmörderischen Zustand nichts ändert.
Wir müssen aufhören die politischen Kräfte zu unterstützen, die diesem Wahnsinn nichts entgegensetzen wollen.