
aus dem Vorspann des Films „1984“

Beides können wir in unserem Land gerade miterleben.
aus dem Vorspann des Films „1984“
Beides können wir in unserem Land gerade miterleben.
Den folgenden Text habe ich im Oktober 2002 geschrieben:
Ich hab den Eindruck – irgendwie versteh ich die Welt, die deutsche nicht mehr. Täglich ballern mir die Massenmedien Statements von wirklichen oder angeblichen Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft um die Ohren, die nur einen Schluss zulassen – die, die uns regieren machen alles oder fast alles falsch. Nun geh ich mal davon aus, dass die uns Regierenden nicht nur wegen ihrer monatlichen Bezüge und der formidablen Altersversorgung ihre Posten innehaben. Sie werden sich beraten, die anstehenden Probleme analysieren und Lösungsmöglichkeiten abwägen. Ihnen steht für eine bestimmte Zeit ein begrenzter Machtspielraum zur Verfügung, den sie sicher nutzen werden, um für einen weiteren Zeitraum begrenzte Macht, incl. Bezüge und Vorsorgeleistungen, zu erhalten. Ich gehe ja gar nicht von höherer Motivation aus.
Das wird immer nur auf dem Weg der Abwägung von Interessen möglich sein, also den Weg des Kompromisses hinauslaufen. Diese verbale Rauferei, die da unter Missbrauch der Medien ausgetragen wird und diesen durchaus willkommen ist, bewirkt letztlich nur, dass jeder Medienkonsument zu dem Schluss kommt: Jeder sieht halt, wie Er am besten durchkommt.
Fazit: Was schert mich fremdes Leid. Zusammengefasst in dem neuen unsäglichen Werbeslogan „Geiz ist geil“.
Na wenn das keinen Mut macht für die Zukunft des Gemeinwesens, denn das soll ja wohl ein Staat sein. Kaum entfährt einem Mitglied der Regierung oder der Regierungsparteien ein mehr oder weniger feuchter Laut, interpretieren ihn die Mitglieder der Opposition oder die (deren?) s.g. Experten als Schritt in die falsche Richtung und mahlen die Zeichen des Untergangs an den Medienhorizont. Ich rede hier nicht von schriftlich vorliegenden Vorschlägen oder gar Gesetzesentwürfen und Regierungsbeschlüssen sondern nur von medialen Luftblasen, deren Ausdeutung in Presse, Funk und TV uns armen Lesern und Schauern mittlerweile fast täglich das Gruseln ob unserer aller Zukunft ins Gehirn oder wenigstens in den Bauch jagt. Fast ließe sich vermuten, das eine revolutionäre Situation heraufbeschworen werden soll. (Ich erinnere: die unten wollen nicht mehr und die oben können nicht mehr – copyrigth Lenin)
Aber welche Alternative stände denn bereit? Der Superwirtschaftsguru der CDU hat im Wahlkampf gesagt, dass er alles genauso machen würde, wie die Regierung (nur viel lustiger). Von den anderen Kandidaten will ich gar nicht erst reden. Angst macht mir nur die betriebene Entsolidarisierung der Gesellschaft, die ich keinesfalls mit einem Lob der Gleichmacherei verwechselt wissen will. Ich bin für eine Leistungsgesellschaft, aber eine die Wirtschaftsführer, Politiker, Journalisten, Arbeitnehmer, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger gleich behandelt.
Hier angefügt vielleicht mal einige Gedanken zu den Themen Gleichheit und Gerechtigkeit.
Unter Gleichheit will ich keinesfalls Gleichmacherei verstanden wissen. Gleicher Lohn für gleiche Leistung ist in Ordnung aber das Alle gleich sein sollen, halte ich für Unsinn.
Gerechtigkeit bezieht sich auf die Durchsetzung von Recht. Recht kann allerdings die Interessen Einiger zum Nachteil Anderer höher stellen. Priorität sollen die Interessen der Mehrheit haben, ohne die Interessen der Minderheit außer acht zu lassen.
Das Individuum und seine Individualität ist schützenswert, darf aber den Interessen der Mehrheit nicht entgegenstehen.
War die DDR ein Unrechtsstaat? Ist der Sozialismus eine Unrechtsordnung ?
Ich denke nein! Erstens gab es in der DDR ein Recht und ein Rechtssystem. Dieses Rechtssystem war zu einem großen Teil der Tradition des europäischen Rechts angepasst.
Es wich in zwei Punkten wesentlich von der Tradition ab.
Das waren die Fragen des Eigentums und die Frage der Individualität.
Eine Verächtlichmachung von Werten ist heute an der Tagesordnung.
(Hans Teuchert, Oktober 2002)
Gestern zeigte das Fernsehen noch einmal den Film „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ von Matti Geschonnek. Ein guter, wahrhaftiger Film. Erinnere ich doch sehr gut die Geburtstagsempfänge bei den alten, verdienten Genossen auf denen ich im Blauhemd die Grüße der jugendlichen „Kampfreserve“ übermitteln durfte. Dabei habe ich großartige Menschen kennen gelernt aber auch alte Männer, die um ihre mehr oder weniger bedeutende Rolle im Widerstand zankten. Die offiziellen Gratulanten der Partei und der Organisationen sind im Film sehr treffend skizziert ohne sie zu diskreditieren. Auch die Endzeitstimmung in der DDR Ende der 80iger Jahre wird treffend wiedergespiegelt. Ich habe auch Kommunisten kennengelernt, die Jahre in sibirischen Lagern gefangen waren und dennoch Kommunisten geblieben sind. Das tragische, dass der Film zeigt, ist ja das die „heroischen Kämpfer“ in ihrem Leben die Gequälten und Verratenen waren und zwar von den eigenen Leuten. Alles in Allem ein herausragendes Beispiel künstlerischer Aufarbeitung jüngster Geschichte. Da darin der DDR die Leviten gelesen werden, darf es heute sogar im öffentlich rechtlichen TV präsentiert werden. Den Zeiten des abnehmenden Lichts folgte ein harter Winter. Die Wolken am Horrizont sehen bedrohlich aus. Was werden sie bringen?
Wer resigniert, gibt den Versuch auf, etwas zu bessern. Er lässt eine Hoffnung fahren, die vorher vorhanden war. Dies kann ein Zeichen von Schwäche sein, aber auch schlicht von Realismus. Vielleicht waren aber auch einfach die Ziele des Resignierenden zu hoch gesteckt. So gesehen könnte Resignation darauf hindeuten, dass jemand zuvor ein stark idealisiertes Selbstbild gepflegt hat. „Wenn ich mich engagiere, werden die Mächtigen der Erde ehrfürchtig zusammenzucken und unverzüglich ihre Politik ändern. Tun sie dies nicht, ziehe ich mich beleidigt zurück.“ Um der Gefahr zu entgehen, dass auf hohe Ambitionen ein tiefer Absturz folgt, bietet sich eine altmodische Tugend an: Demut. Wir müssen immer damit rechnen, dass unser Einfluss begrenzt ist, dass wir etwas nicht sofort schaffen – oder nicht allein. Wenn uns dies stets bewusst ist, halten wir länger durch und können über einen größeren Zeitraum doch etwas bewirken. Bobby Langer
Diese Frage und die Unterscheidung zwischen Kunst und Handwerk stellt sich für den wenig geschulten Betrachter sehr oft. Ein hohes Maß an handwerklicher Qualität ist noch keineswegs ein hinreichendes Kriterium für ein Kunstwerk. Entscheidend ist aus meiner Sicht das ich in dem Werk eine schöpferische Leistung erkennen kann. Die aber eventuell nicht jeder erkennen kann oder erkennen will. Idealerweise ist dieses Werk auch noch mit großer handwerklicher Meisterschaft geschaffen worden und bietet damit auch eine gute Voraussetzung für eine große Akzeptanz und Verbreitung. Das abwertende Urteil „das gefällt mir nicht“ ist hingegen rein subjektiv und hat mit der o.g. Problematik nur sehr wenig zu tun. Kunst muss mir nicht gefallen, um als solche akzeptiert und geschätzt zu werden, wenn sie in mir Emotionen weckt. Die Gefälligkeit ist dabei aber nicht abträglich nur eben dem persönlichen Geschmack unterworfen. Wenn ich durch eine Galerie gehe und dabei 5 bis 10 Exponate entdecke, die mein Interesse wecken, bin ich hoch zufrieden. Wenn ich mich öfter mit einer Sammlung oder bestimmtem Künstlern beschäftige, etwas zur Historie oder den Motiven erfahre, erschließen sich mir neue Werke, die ich anfangs übersehen habe. Auch die „gefällt mir“ Favoriten können bei längerer Beschäftigung an Reiz verlieren.
Das Großprojekt des Jahres, mein Umzug von Kirchseeon nach Dresden, ist so gut wie beendet.
Der Umzug verlief nach Plan und die Verluste waren relativ gering. Der Geschirrspüler versagte seinen Dienst am neuen Einsatzort aber dessen Lebenszeit war auch abgelaufen. Das Umzugsunternehmen funktionierte planmäßig und auch das Handicap des stillgelegten Aufzugs in Dresden wurde operativ gelöst. Die Küchenzeile wurde angepasst und die Möbel mit akzeptablem Aufpreis aufgebaut. Martin T. war mir eine tatkräftige Hilfe und vor allem mentaler Rückenhalt. Die befreundeten Nachbarn bereiteten ein gutes Handwerkerfrühstück, das dankend angenommen wurde. In Dresden begann nun das Auspacken und Einräumen, das Lampenaufhängen und LAN-Kabelverlegen. Solider DDR-Beton trotzte der Schlagbohrmaschine aber fast alle Regale und Bilder hängen nun am richtigen Platz. Auch die benötigten Handwerker für Waschmaschinenanschluss, defekte Steckdosen und Rauchmelder trudelten in den folgenden Wochen ein und nun ist alles in Ordnung. Noch hat nicht jeder Gegenstand seinen optimalen Platz gefunden aber das wird sich mit der Zeit regeln. Die Wohngegend in der Dresdener Johannstadt ist günstig, Straßenbahn und Bus halten jeweils nur 4 Minuten entfernt und in gleicher Entfernung sind 4 Supermärkte, Drogerie, Sparkasse, Apotheke, ein Tedi und ein Kik – rundum ein wahres Konsumentenglück.
Natürlich hab ich mich schon nach Freizeitbetätigungen umgeschaut, wurde Mitglied bei den Freunden der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, besuchte den EXAKTA-Fotoklub, stellte mich im Rhetorikclub vor und schnupperte mal bei der Englischkonversationsgruppe rein. Ich war ein paar Mal im Kino und besuchte einige Führungen in den Galerien Alte Meister und Albertinum. Soviel Kultur hatte ich in den letzten drei Jahren nicht. Abschließend ein kleiner Rundgang durch die nicht sehr aufgeräumte Wohnung
Ein Pastor in Davos bietet in seinem Restaurant Speisen an, die die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums übriggelassen haben. Ja wenn das keine Solidarität mit den Armen ist!?!
Wir sitzen doch alle in einem Boot. Nur nicht im selben. Die einen in den Luxusjachten, andere in den Ausflugsdampfern von Aida und die Masse in den Galeeren an den Rudern.
Die aktuelle politische Situation ist wirklich frustrierend. Russland führt einen Krieg gegen die Ukraine. Wie das ausgehen wird, ist schwer vorauszusagen. Jedenfalls tragen die Medien in Ost und West wenig zur Aufklärung bei. Sie heizen mit tendenziöser Berichterstattung die Stimmung der Bevölkerung in allen Ländern Europas eher auf, als dass sie zu einer Lösung beitragen.
Natürlich frustriert mich besonders, dass die russische Regierung nun zu den gleichen Mitteln greift wie die USA und ihre Verbündeten in den letzten Jahrzehnten. Nämlich die eigenen geopolitischen Interessen auch mit militärischer Gewalt durchzusetzen. Ich kann nicht einschätzen, welche diplomatischen Möglichkeiten für die Lösung des Ukraineproblems real bestanden und wer welchen Anteil daran hatte, dass sie scheiterten. Tatsache ist, dass die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland seit 2005 immer mehr demontiert wurden, obwohl das den Interessen beider Länder nicht entsprach. Jetzt wird der eskalierte Konflikt ein Übriges dazutun, um möglichst viele Verbindungen zwischen Russland und Deutschland zu kappen. Deutschland wird seine Rüstungsausgaben verdoppeln, wird so schnell wie möglich auf russische Energie Lieferungen verzichten und sich in eine noch größere Abhängigkeit von den USA begeben. Die enormen Kosten werden die Deutschen in absehbarer Zeit zu spüren bekommen. Besonders gefährlich finde ich die Versuche Deutschland aktiv in den Konflikt hineinzuziehen. Die permanenten, aber meines Erachtens völlig unlogischen Forderungen nach deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine verfolgen wahrscheinlich genau diesen Zweck. Ich frage mich was denn die Amerikaner, die Briten und andere NATO Staaten bisher nicht an Waffen liefern konnten, was die Deutschen jetzt ausgleichen sollen?
Ich kann nur hoffen, dass es sobald als möglich zu Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine kommen wird und dass die Amerikaner sie nicht verhindern.
Die Antirussland-Propaganda hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Rund um die Uhr befeuern unsere Massenmedien die Legende vom unmittelbar bevorstehenden „totalen Krieg“ Russlands gegen die Ukraine. Da fragt man sich natürlich, ob Russland an seinen Grenzen Truppen stationieren darf, wo es das für notwendig erachtet und ob evtl. Einschränkungen dieses Rechts auch für die Ukraine, die baltischen Staaten und Polen gelten?
Was würde Russland denn ein Einmarsch in die Ukraine bringen?
Die Ukraine ist ein völlig korrupter Staat mit einer zutiefst gespaltenen Bevölkerung. Die abgespaltenen Gebiete in der Ostukraine liegen wirtschaftlich völlig am Boden. Abgesehen davon würde der Westen mit einer völligen Ausgrenzung Russlands vom Handel und Finanzsystem reagieren. Man könnte das Ganze also als Stimmungsmache abtun, die den Einmarsch der NATO in die Ukraine mental vorbereiten soll. Doch es besteht eine reale Gefahr.
Wenn die ukrainische Regierung mit massiven militärischen Mitteln die Ostukraine unter ihre Gewalt zurückbringen will, könnte Russland zum Schutz der russischen Staatsbürger in diesem Gebiet zum militärischen Eingreifen provoziert werden. Die ukrainische Regierung ist gerade dabei die gesetzlichen Grundlagen für die Entrechtung russischer Bürger in der Ukraine umzusetzen. Ich erinnere nur an ein ganz ähnliches Szenario in Georgien/ Abchasien. Interessanterweise weicht die deutsche Politik permanent der Frage aus, in wieweit die Ukraine die Vereinbarungen des Minsker Friedensabkommens von 2014 umgesetzt hat. Es wird immer wieder auf Russland verwiesen aber eigentlich war eine Kontaktnahme und Verhandlungen der Ukraine mit den Vertretern von Donezk und Lugansk vorgesehen, die die Ukraine bis jetzt verweigert. Leider steht unserem Außenministerium eine grünlackierte, aggressive Einflussagentin amerikanische Großmachtsinteressen vor und ich dachte schlimmer als Heiko könnte es kaum kommen. Aber ich bin Optimist – es kann…
Ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass uns die Natur gerade ein Zeichen gibt. Sie teilt uns mit, dass wir auf diesem Planeten so nicht weiterleben können. So egoistisch, verschwenderisch, alles vernichtend, was unseren momentanen Interessen im Wege steht. Selbst das Sozialverhalten innerhalb der eigenen Art beschränkt sich immer mehr auf oberflächliche Gesten, die den eigenen Lebensstil nicht westentlich einschränken.
Sie hat uns Menschen die gelbe Karte gezeigt in Form einer Pandemie. Sollte es uns nicht gelingen daraus ersthafte Schlussfolgerungen zu ziehen, und danach sieht es nicht gerade aus, wird uns die Natur zu einer auf diesem Planeten unerwünschten Spezies erklären und dann dürfte es brutal werden und schnell gehen, bis der größte Teil der Menschheit von unserer Erde getilgt ist. Was heißt hier eigentlich unsere Erde? Sie gehörte uns nie und wird uns und unseren Immobilienkonzernen nie gehören! Übrigens kein anderes Lebewesen auf diesem Planeten wird uns vermissen. Gut, Greyfriars Bobby und ein paar Katzen vieleicht.