Ich weiß nicht, wie es Euch ergeht aber mir tun Sendungen wie „die Anstalt“ mittlerweile beinahe weh.
Da werden Fakten und Zusammenhänge offengelegt, wie die Regierenden in unserem Land Gesetze verfassen, die nur den Interessen der Wirtschaft und nicht der Bevölkerung dienen, wie Entscheidungen unter massivem Einfluss transatlantischer Lobbygruppierungen gefällt werden, wie Nachrichten bis hin zur kompletten Lüge manipuliert werden, um politisches Handeln im Sinne der NATO zu begründen. Und was passiert? Das Publikum applaudiert begeistert. Und wir sind stolz darauf, dass eine solche Sendung in unserem Fernsehen erlaubt ist.
Unser Fernsehen, was uns verkündet, dass Deutschland eine Milliarde Euro für humanitäre Hilfe in Syrien bereitstellt, dabei aber verschweigt, dass davon nichts für die Wiederherstellung der zerstörten Infrastruktur in Syrien landet, sondern in den Ländern rund um Syrien für die Flüchtlingslager gedacht ist und dort auch dringend gebraucht wird. Jede Hilfe für Syrien ist an die unrealistische Bedingung geknüpft, dass Assad verschwindet.
Russland wird aufgefordert dafür zu sorgen, dass die Syrische Regierung verhandlungsbereit ist. Dabei wird ignoriert, dass die syrische Regierung seit Jahren wiederholt ihre Verhandlungsbereitschaft erklärt hat und unter Beweis gestellt hat. Die „Rebellen“, oder sollte man sie nicht besser als Banditen bezeichnen, lehnen hingegen seit Jahren solche Verhandlungen mit der Regierung ab. Was Deutschland nicht daran hindert, rebellennahe Organisationen mit Millionenbeträgen ebenfalls seit Jahren zu unterstützen.
Wie soll das nur enden? Die europäischen Staaten driften seit einiger Zeit in die politisch rechte Richtung, was nur eine wachsende Abhängigkeit von amerikanischen Imperialismus zu Folge haben wird, auch wenn die extrem Rechte das Gegenteil behauptet. Amerika betreibt erfolgreich die Spaltung zwischen Russland und Europa und schwächt damit beide Seiten. Und die USA werden nicht zögern bei drohendem Zusammenbruch ihrer Wirtschaft und ihrer Währung zu militärischen Mitteln zu greifen. Dazu haben sie doch die Militärbasen in aller Welt.
Meine einzige Hoffnung beruht derzeit auf der Entwicklung in China, obwohl natürlich erhebliche Differenzen in der Kultur bestehen aber es geht einfach um existenzielle Fragen.
Helft mir! Woher den Optimismus nehmen, um an eine lebenswerte Zukunft zu denken? Was macht uns Mut in der Auseinandersetzung mit dem Gefühl der Machtlosigkeit? Ist es nur noch das Lauschen der schönen Musik auf der Titanic?